Wenn Du denkst, dass Du „nur“ für ein Tattoo bezahlst, belehren wir Dich gern eines Besseren. Es steckt nämlich noch viel mehr dahinter, als Du denkst:
In dem Preis steckt zum einen die Zeit, die sich Dein Tätowierer für die Beratung, den individuell für Dich angefertigten Entwurf und schlussendlich für Dein Tattoo nimmt. Hier stecken auch seine Kreativität, seine jahrelange Erfahrung und sein Know-how drin.
Hinzu kommen die Materialkosten bei der Vorbereitung und Anfertigung jedes einzelnen Tattoos. Diese beinhalten Zeichen- und Kopierpapier, Stifte, Druckerfarben und Toner, Matrizenpapier, diverses Klebeband, Tätowierfarben, Einwegnadeln und -griffstücke, Hygienefolien und -kabelhüllen, Haut-, Hände- und Flächendesinfektionsmittel, Einwegtücher, Farbkappen, Holzspatel, diverse Cremes, Fluid zum Übertragen des Stencils auf die Haut, Hautstifte und die Folie zum Abdecken des frischen Tattoos. Kleinvieh macht auch Mist!
Die laufenden Personal- und Betriebskosten des Studios müssen ebenfalls gedeckt werden. Dazu zählen das Gehalt von Mitarbeitern, nebst Sozialversicherungsabgaben und Berufsgenossenschaftsanteilen, Studiomiete, Strom, Wasser, Gas, Möblierung und Einrichtung, Investitionen für Renovierungsarbeiten, Tätowiermaschinen mit Netzgeräten und weiterem Zubehör, Liegen und Stühle im Tätowierbereich, Sterilisations- und Aufbereitungshygienemittel, Leuchttische zum Zeichnen der Vorlagen, Computer und Software, Drucker und Kopierer, Webseiten und andere Werbe- und Marketingmaßnahmen, Telefon- und Internetkosten, Fortbildungen, Auslagen für Leistungen von Drittanbietern (u. a. Reinigungsfirmen, Buchhaltung, Steuerberater, Kontoführung), Verbrauchsmaterial (z. B. Toilettenpapier, Papierhandtücher), diverse Versicherungen – kranken- und rentenversichern muss sich der Tätowierer selbstverständlich auch noch, GEZ, Müllabfuhr und vieles weitere mehr.
Last but not least, erhält auch der Staat seinen Teil: ein Tätowierer muss selbstverständlich, wie jeder andere Unternehmer auch, Steuern zahlen. Die im Tattoopreis enthaltene Mehrwertsteuer wird als Umsatzsteuer an das Finanzamt abgeführt. Hinzu kommt die Gewerbesteuer, die an die Kommune gezahlt werden muss. Zu guter Letzt zahlt der Tätowierer auf den erwirtschafteten Umsatz auch noch Einkommenssteuer …
… und am Ende des Monats sollte noch etwas Geld für den Tätowierer übrig bleiben.